Mittwoch, 31. Dezember 2014

Halbjahresrückblick

Abgesehen von meinen Weihnachtswünschen war es in der zweiten Jahreshälfte recht ruhig auf diesem Blog geworden. Grund dafür war eine turbulente Zeit, die vor allem durch einen neuen Job und einen dadurch bedingten Umzug gekennzeichnet war. Doch auch in Sachen Origami habe einiges erlebt, von dem ich nun in einer Art Halbjahresrückblick berichten möchte.

Besides my Christmas wishes it was quite calm on my blog during the second part of the year. The reason for this was an eventful time with a new job and due to this a new apartment. But there were also some Origami related events and about these I will tell you in this half year review.

Beginnen wir im August: In diesem Monat unternahm ich gemeinsam mit zwei lieben Freunden und meinem Göttergatten eine Reise nach Schottland. Bereits am zweiten Tag der Rundfahrt hatte ich das Glück die schottische Origamigruppe, bestehend aus Kenny Dowson, Martin Quinn und DennisWalker, in einem gemütlichen Pub in Edinburgh zu treffen. Es wurde viel erzählt und natürlich auch gefaltet.

Let’s start in August when two lovely friends of mine, my husband and me went to Scotland for the summer vacation. Already on the second day of our trip I had the honor to meet the Scottish Origami group, who are Kenny Dowson, Martin Quinn and Dennis Walker. We sat in a wee pub, talked and folded – it was a great evening. 

v.l.n.r.: Miri, Tine, Kenny, Dennis, Martin, Tatzel
Doch damit hatte es sich in Sachen Origami für mich natürlich noch nicht erledigt. Die verbleibenden Tage nutzte ich, um endlich eine schöne Tradition wieder aufleben zu lassen, das Origami for the people. Hier die Orte, an denen ich ein Stück Origami ausgesetzt habe:
Den Anfang macht ein ganz besonderer Ort am südöstlichen Rand des Loch Tay. Während auf der genau gegenüberliegenden Seite eine gut ausgebaute Straße eine schnelle und sichere Fahrt versprach, wagten wir uns erstmals auf der Reise auf ein sogenannte Single Track Road, die dem Namen entsprechend nur Platz für ein Auto bot (man passiert entgegenkommende Fahrzeuge an Haltebuchten, wo einer auf den anderen wartet – großen Dank in diesem Zuge an die Frau, die auf der kurvigen Straße ca. 100 Meter rückwärts fuhr, um eine solche Bucht aufzusuchen). Dieser Abstecher lohnte sich aber auf jeden Fall, denn er brachte uns an einen der berühmten Drehorte des Films Monty Pythons „Ritter der Kokosnuss“. Es handelte sich hierbei um die Höhle von Caerbannog, in der sich das legendäre Killerkaninchen befand. Es liegt auf der Hand, dass ich dort ein weißes Kaninchen ausgesetzt habe.

But that was not all the Origami I did in this time. During the remaining days I used the opportunity to revive an old tradition, the Origami for the people. Here are the places where I left some Origami pieces:
The first place was a very special one South East of Loch Tay. While there is a perfect road on the North West of the loch we took the single track road on the other side. This road, as its name implies has only space for one car. If you want to pass another vehicle one of them has to wait in a passing place (btw a big thanks you to the woman who drove about 100 metres backwards on this curvy road to the next passing place). But this adventure was totally worth it because we visited a famous movie sight where a part of Monty Python and the Holy Grail was made. In the middle of nowhere we found the cave of Caerbannog where the Killerrabbit was living. Obviously I made a white Origami Rabbit and left it at the mural where we left the car and climbed up the hill.

Die folgenden Orte waren eher klassisch für Schottland, einmal an einer Burg, Balvenie Castle, und dann gleich mehrere Stücke in Destillen.

The following places were more typical for Scotland, there was one piece of Origami at Balvenie Castle and several ones at different distilleries.
typischer Touri mit Shottlandtasche und Fotoapparat beim Aussetzen von Origami


Schmetterling am Balvenie Castle

eine super tolle Destille hat sich ein Kaninchen verdient
Origami for special people - Catriona in Oban
Während der Autofahrten von einem Ort zum anderen habe ich außerdem versucht eine Schottlandfahne zu falten. Nach einiger Überarbeitung des Prototypen kam schließlich diese Version heraus, die eventuell auch als Briefumschlag verwendet werden kann.

While we were driving from one place to another I also used the time to design my own Origami Saltire and after some changes on the prototype back at home I could present the finished model which can also be used as an envelope.



Die nächste große Fahrt führte mich Ende Oktober nach Lyon zur Ultimate Origami Convention. Es waren extrem viele talentierte Origamifalter dort, so dass es schwer fiel sich bei den Workshops zu entscheiden, wo man hingehen soll. Auch die Ausstellung war phänomenal. Mein persönliches Highlight war es Beth Johnson kennen zu lernen, deren Origami Modelle ich vor allem wegen ihrer originellen Art bestimmte Strukturen der darzustellenden Tiere herauszuarbeiten mag. Ich habe hier nur eine Auswahl an Bildern:

The next trip far away this year was a journey to Lyon to join the Ultimate OrigamiConvention. There were so many talented Origamists that it was quite hard to decide to which workshop I should go. Also the exhibition was great. My personal highlight was to meet Beth Johnson whom I admire because of her special way to work out characteristic structures on animals. Here is a selection of pictures I took during the convention.
Schon wieder das Killerkaninchen, nur nich weiß

genialer Drache von Eliot Dupre

wunderschöner Koi von Eliot Dupret

Meine Lieblingsorigamieulen von Beth Johnson
Direkt nach der Convention wurden dann auch die Ergebnisse des Papart Wettbewerbs bekanntgegeben. Ihr könnt Euch die Gewinner auf der Homepage ansehen und auch wenn ich nicht zu diesen zählte, habe ich dennoch ein sehr schönes Notizbuch mit Fadenheftung bekommen, auf dem ich Teile dieses Artikels vorgeschrieben habe.
Und noch ein anderes Heft trudelte im Dezember ins Haus, die Jubiläumsausgabe des ORISON. Darin kann man nun das Diagramm zu meiner Windmühle finden. Robins Wolfgangblume schaffte es zudem sogar aufs Cover.

Während der Weihnachtszeit packte mich dann das alljährliche Sternefieber. Es entstanden drei kleine neue Modelle, die aber allesamt so simpel sind, dass sie durchaus schon von jemand anderes zuvor entworfen worden könnten. Nichtsdestotrotz habe ich für einen der Drei eine Art Anleitung in meinem neuen Notizbuch für Euch erstellt.

Shortly after the meeting in Lyon the results for the competition “Papart” were presented. You can have a look at the winning models on their homepage. Even though I didn’t make to a top position, I won a beautiful notebook with stitched binding on which I was writing a part of this article.

Another booklet arrived in December, it was the anniversary edition of the ORISON in which the diagram of my windmill was published. Robin’s Wolfgang Flower even made it to the cover.

During Christmastime I was again into folding stars and came up with three new models. All of them might be invented independently by someone else as they are quite simple to fold. Nevertheless I give you a kind of instruction for one of them – it’s in my new notebook now.

Zwei dieser Stern plus eine Anleitung zum Anfassen gingen auch auf die weite Reise nach Ohio. Im Zuge des Winter Origami Exchange wird einem eine Adresse zugelost und man verspricht bis zum 19. Dezember ein Origamipäckchen dorthin zu schicken. Ich hatte vergessen ein Bild davon zu machen, was ich versandt habe, aber Desirae hat es bereits erhalten und so zeige ich Euch Ihre Fotos. Nun bin ich gespannt darauf, ob und wann ein Brief oder Päckchen bei mir eintrifft.

Two of these stars and an instruction that you can touch went on a long journey to Ohio. For the Winter Origami Exchange you got an address by random and had to send an Origami parcel there by December 19th. I forgot to take a picture of what I was sending, but Desirae already has it and so you can see the photos she took. Now I am really keen to see, if and when my letter or parcel will arrive.

meine Origami Geschenke an Desirae aus Ohio
So lange wünsche ich Euch einen schönen Jahreswechsel, noch einmal mit Origami for the people, in dem Fall im Neuen Garten in Potsdam beim Weihnachtsschnee am 26. Dezember 2014.

Until then I wish you a happy new year and show you one last piece of Origami for the people, a star in the New Garden on December 26th.

Dienstag, 23. Dezember 2014

Frohes Fest

Bevor der Blog noch in totalem Schweigen versinkt möchte ich doch noch einmal die knappe Zeit nutzen, um Euch allen Frohe Weihnachten und viel Freude während der Feiertage zu wünschen.

Passend dazu habe ich dieser Tage eine Variation der Modularen Blüte von Tomoko Fuse gefaltet, die doch hoffentlich ein wenig wie eine Schneeflocke aussieht - wenn schon nichts Weißes vom Himmel fällt.


Before this blog stays absolutely quiet I wanted to use the little time I have to wish you a merry christmas and grat holidays.

Perfect for this date is a snowflake I made as a variation of the Modular Flower by Tomoko Fuse, especially as there will be no snow at all in my part of Europe.

Montag, 25. August 2014

Pap-Art, der Wettbewerb

In Ulm und um Ulm herum … da regt sich so allerlei Kreativität und nicht nur das, man will noch mehr davon sehen und das auch noch mit Bezug zum Werkstoff Papier.
Vor kurzem bin ich auf den Wettbewerb „Pap-Art“ aufmerksam gemacht worden, der von Frick Kreativbüro undOnlinedruckerei e.K. und Roxy Ulm initiiert wurde.
Wie bereits erwähnt und im Titel unschwer zu erkennen ist, soll Papier in jeglicher Form verarbeitet werden, dabei ist es egal, ob damit/ darauf “...gezeichnet, gebastelt, getackert, genäht, gefaltet, zerrissen oder geklebt…” wird. Was man aber wohl im Hinterkopf behalten sollte sind die Bewertungskriterien, an denen sich die Wettbewerbsjury orientieren wird. Diese sind:
- der Anteil an Papier und Pappe am Gesamtwerk
- die Idee
- der kreative Einsatz der Materialien Papier und Pappe
- die Ausführung und Qualität
- die Originalität und Einzigartigkeit
- die Konzeption/Erläuterung

Ja, Ihr habt richtig gelesen, “Erläuterung”. Neben dem Anmeldeformular soll auch kurz etwas zur Konzeption des Kunstwerkes gesagt werden. Dies ist die Möglichkeit, die Jury nicht darüber rätseln zu lassen, was der Künstler hier sagen wollte.

Um weiterhin wirklich gerecht zu bleiben, gibt es außerdem unterschiedliche Teilnahmegruppen, von Kleinkindern bis Erwachsenen und es können sowohl Einzelpersonen als auch Gruppen teilnehmen.

So, nun seid Ihr an der Reihe! Erstellt Euer papiernes Kunstwerk und schickt es noch bis zum 10. Oktober nach Ulm zum Pap-Art Wettbewerb.
Für alle Informationen im Überblick gibt es hier noch einmal den Link zur Homepage: https://www.online-druck.biz/pages/pap-art/#start

P.S.: Weil es gerad fertig geworden ist und hochgeladen, hier noch die neueste und zunächst auch letzte Variation des Carmens Stern:

Donnerstag, 10. Juli 2014

Carmens Stern - Update

Vor einigen Tagen hatte ich über das Modell Carmens Stern berichtet. Darin stellte ich die vielen Variationen vor, die ich bisher gefunden hatte. Unzufrieden stimmte mich allerdings die bisherige Lösung für eine Kugel aus den Modulen. Da ich aber schon angedeutet hatte, dass ich an einer anderen Variante arbeite, war es abzusehen, dass ich bald mit den nächsten Ideen aufwarten werde.

Hier ist nun die für mich ganz andere Herangehensweise: Das Problem bei den 30-Modul Kugeln ist es, dass man immer 5 Teile zusammensetzt, das ist an sich möglich beim Carmens Stern, handhabt sich aber äußerst schwierig. Daher kam ich irgendwann auf die Idee einfach ein Verbindungsmodul mit einem "nicht-Verbindungsmodul" zu koppeln. Das Ergebnis hat mich wirklich begeistert und ermöglicht es nicht nur Kugeln herzustellen, sondern auch Kränze, die dann zum Beispiel an die Tür oder ein Fenster gehängt werden können. Einen kleinen Wehrmutstropfen gibt es aber, man braucht deutlich mehr Module pro Ball. Der kleine besteht aus 36 und der große aus 90 - allerdings sehr einfachen - Einzelteilen.


Some days ago I wrote about the model Carmen's Star. In this article I showed you the many variations I have found. The only thing I was unsatisfied with was globe version. As I already mentioned, that I was working on another variation, it was obvious that I come up with the new idea very soon.


Here it is, my brand new approach to this problem: The difficulty is that you have to connect 5 units if you want to build a 30 unit globe. That is possible for the Carmen module but very hard to handle. That's why I came up with the idea to combine a connective unit with a "non-connective" one. I was really excited by the result and it is not only the way to make globes, you can also make a wreath using this technique. The only not so good thing about it is, you need much more units. The small globe is made of 36 and the bigger one of 90 - but easy to fold - units.

Donnerstag, 3. Juli 2014

Ori-S-Anada

Dieser Tage feiern gleich zwei nordamerikanische Nationen ihre Souveränität, genau Kanada wurde am ersten Juli 1867 souverän und die USA feierten am vierten Juli 1777 ihre Unabhängigkeit. Grund genug, die beiden Länder mal von der Origami Seite aus zu betrachten.

Beginnen wir mit dem Land, in dem es zwar relativ kalt ist, einem dies aber mit Nordlichtern und Ahornsirup erträglich gemacht wird. Ein Künstler, um den man nicht herumkommt, wenn es um Origami in Kanada geht, ist Joseph Wu. Er ist der Mann, der auf Conventions gerne mal sagt: „Nennt mir etwas, das ich falten soll und ich falte es.“ So erstellte er auf dem Origami Deutschland Treffen in Schwäbisch Gmünd zum Beispiel sein eigenes Gesicht.
Gemäß seinem Motto sind auch die Modelle, die er erstellt äußerst kreativ, wie eine Wolverine Maske, eine wunderschöne Kokeshi (mein Liebling)oder für seinen Sohn Figuren aus dem Computerspiel „Plants vs. Zombies“.
Kokeshi von Joseph Wu (Modell, Faltung, Foto) - Kokeshi by Joseph Wu (model, folding, photo)

Besonders passend zum Kanada Tag ist sein Trikot der Vancouver Canucks, seiner Lieblingseishockeymannschaft. Hierfür hat er sogar eine Videoanleitung erstellt und eine Druckvorlage veröffentlicht. Letztere lässt sich als pdf leider nicht mehr öffnen, doch auf der Seite „Vancouver is awesome“ gibt es eine JPG, die man dann einfach in ein Textdokument zum Ausdrucken einfügt.

Vancouver Canucks Trikot von Joseph Wu
Der zweite kanadische Origami Künstler, der mir sofort einfällt, ist Quentin Trollip (er ist in Südafrika geboren und aufgewachsen und lebt mittlerweile in Kanada). Er designed vor allem Tiere und erreicht dabei nicht nur eine sehr hohe Qualität, sondern auch eine große Auswahl an verschiedenen Arten. So gibt es beispielsweise einen Ara, einen Pudu (das ist eines kleinsten Hirscharten der Welt) und, mein absoluter Liebling, da es so charaktervoll gefaltet wurde, ein Erdferkel.
Erdferkel von Quentin Trollip (Modell, Faltung, Foto) - Aardvark by Quentin Trollip (model, folding, photo)

Am Pudu könnt Ihr Euch auch einmal selbst versuchen, denn Quentin hat dieses Modell freundlicherweise in der kostenfreien Zeitschrift „4 Esquinas“ in der 6. Ausgabe veröffentlicht.
Pudu designed by Quentin Trollip
Solltet Ihr irgendwann einmal in Kanada unterwegs sein und Origami Interessierte suchen, dann findet Ihr einen Überblick der bestehenden Gruppen auf der Seite Origami USA.
Und das ist dann auch die total zufällige Überleitung zum zweiten nordamerikanischen Land, das dieser Tage seine Gründung feiert, die USA.
Für die USA eine Auswahl an Origami Künstler zu treffen ist enorm schwer, denn es gibt sie hier in einer sehr hohen Anzahl. Hier ist eine kleine Auswahl (ohne Wertigkeit): Robert Lang, Eric Gjerde, Michael LaFosse, Bernie Peyton, Beth Johnson, Brian Chan, John Montroll und viele mehr.
Daher habe ich beschlossen, für diesen Teil eher auf vier Modelle einzugehen, die in irgendeiner Weise symbolisch für die USA stehen (können).
Den Anfang macht eine amerikanische Persönlichkeit, die weit über die Grenzen hinaus bekannt ist, Abraham Lincoln, der der 16. amerikanische Präsident und Anführer der Nordstaaten im Sezessionskrieg war. Sein Konterfei ziert den fünf Dollar Schein und wurde von Carlos González Santamaría (aka Halle) als Origami Maske gekonnte gestaltet. Die Anleitung ist in seinem Buch „Origami VIP“ zu finden.
Sehr stereotypisch geht es weiter mit einem Cowboy Hut, der einst von David Petty diagrammiert wurde.

Von einem Cowboyhut ist es dann auch nicht mehr weit bis zu diesem kleinen Kerlchen, der von Anita Barbour „Mus musculus, var. Famoso“ genannt wurde. Scrollt mal runter in den englischen Teil, vielleicht erkennt Ihr ihn ja.
Etwas anspruchsvoller und deshalb auch ohne Diagramm ist da die Flagge der USA, eindrucksvoll aus einem einzigen Blatt Papier gefaltet von Robert Lang. Ihr seid der Meinung, das kriegt Ihr hin? Na OK, Robert Lang war so gut und teilt mit der Internetgemeinde das Crease Pattern. Klickt einfach oben auf den Link zu Flagge und scrollt ein bisschen runter, da findet Ihr den Verweis auf des Crease Pattern.
US Flagge von Robert Lang (Modell, Faltung, Foto) - US flag by Robert Lang (model, folding, photo)

Zu guter Letzt sollte aber auch daran erinnert werden, dass diese Staatswerdungen nicht ohne ihre Schattenseiten vollzogen wurden. Sowohl auf dem Gebiet Kanadas, als auch in den heutigen USA gab es auch schon vor der Besiedlung durch die Europäer Menschen. Die Cherokee, Sioux, Choctaw und Irokesen wurden im Zuge der Eroberung des Kontinents gnadenlos verdrängt und ermordet. Daher soll das letzte Modell an eben diese indigene Bevölkerung erinnern:
Modell, Faltung und FOto von Joseph Wu - ich habe versucht einen eigenen Totempfahl zu falten, aber das Ergebnis war nicht vorzeigbar.

These days two North-American Nations are celebrating their independenceCorrect, on July the first Canadians celebrated the Canada Day and on July the fourth the USA celebrates the Independence Day. Reasons enough for me to have a look at the Origami side of those countries.

Let’s start with the state that can be quite cold, but helps us to stand this with the aurora borealis and maple syrup.
One artist, you have to know when you are talking about Origami in Canada is Joseph Wu. He is the man, who likes to say, “Tell me something you want me to fold and I will do it”, during conventions. As an example he folded his own face at the German meeting in Schwäbisch Gmünd.
According to this motto his models are very creative, like a Wolverine mask, a beautiful Kokeshi (my favourite) or the characters of “Plants vs. Zombies” he made for his son.
Wolverine Maske von Joseph Wu (Modell, Faltung, Foto) - Wolverine mask by Joseph Wu (model, folding, photo)

Perfect for the theme Canada Day is his shirt of the Vancouver Canucks, his favourite hockey team. He even made a video instruction for it and a printable template so you can make your own Canucks shirt. Unfortunately the pdf of the template can’t be downloaded anymore, but you can get a jpeg at the site “Vancouver is awesome”, which you can put into a text file and print.
Vancouver Canucks Shirt by Joseph Wu

The second Canadian Origami artist that comes to my mind is Quentin Trollip (he was born and raised in Southafrica and later moved to Canada). Mostly he designs animals which are not only high quality models but also represent a huge variety of different species. For example there is a Macaw, a Pudu (the smallest deer on earth) and my most favourite, because the model is shaped so expressively, an Aardvark.
As the artist was so kind to publish the diagram of the Pudu in the free magazine “4 Esquinas No.6”, you can try to fold your own little deer.
Pudu designed by Quentin Trollip
If you are travelling through Canada one day and want to see other Origamists, you can find a list of Canadian Origami Groups at the homepage of Origami USA.
And this leads us by total coincidence to the second celebrating North-American state, the USA.
For the USA it is very difficult to find one or two special Origami artists, because you find so many of them living there. Here are only some of them (without any ranking): Robert Lang, Eric Gjerde, Michael LaFosse, Bernie Peyton, Beth Johnson, Brian Chan, John Montroll and many more.
Therefor I’ve decided to show four models in this part that might be seen as a symbol of the USA. Let’s start with a person that is well known all over the world, Abraham Lincoln, the 16th president and the leader of the Union States during the Civil War. His portrait is on the five Dollar bill and was folded by Carlos González Santamaría (aka Halle) as an Origami mask in a quite impressive way. The diagram can be found in his book “Origami VIP”.
A very stereotypical symbol is this cowboy hat diagrammed by David Petty. See the photo above in the German part.
And when you’ve already folded the cowboy hat it is only a small step to come to this little fellow called “Mus musculus, var. Famoso“ by Anita Barbour. Do you recognize him?
Mouse designed by Anita Barbour
 A bit more challenging and therefor without diagram is this flag of the USA impressively folded out of a single sheet of paper by Robert Lang. You think you can do this? Well OK, Robert Lang was so kind to share the crease pattern with the community. Just klick on the link for the flag above and scroll a bit down, there you'll find the reference to the crease pattern.

In the end I also want to state out that the development of those two states had its darker side. As well in the area of Canada as in the United States there were other people living when the Europeans arrived at the new continent. For example the Cherokee, Sioux, Choctaw and Iroquois were suppressed and murdered during the conquest of the land. Therefor the last model shall remember the Native Americans.
Model, folding and photo by Joseph Wu - I tried to make my own totem pole but result was really lame.

Montag, 30. Juni 2014

Freitagstreffen - Friday Meeting

Am vergangenen Freitag war es wieder so weit und die Potsdamer Origami Gruppe traf sich im Albers, einem Lokal im S-Bahnhof Griebnitzsee. Damit können wir so langsam wieder sagen, dass wir uns tatsächlich regelmäßig treffen. Als wir uns vor fünf Jahren zusammenfanden, hatten wir es noch geschafft, einmal pro Woche zusammenzukommen. Doch dann kamen berufliche Veränderungen und die Treffen wurden rar. Im März hatten wir schließlich beschlossen, uns alle zwei Wochen zu treffen und einfach zu akzeptieren, dass nicht jedes Mal alle da sein können. So kann man nun zwei Mal pro Monat am festen Ort und zu fester Uhrzeit Origami in Gemeinschaft genießen.


Diese Woche waren wir nur in kleiner Gruppe vertreten. Aber es hat sich gelohnt, denn Robin (Praise Pratajev), Anya (Faltsucht) und Franzi (Flämingfalter) waren am Wochenende zuvor in Krakau und hatten an der dortigen Origami Convention teilgenommen. Neben kulinarischen Mitbringseln aus unserem östlichen Nachbarland brachten sie auch interessante neue Faltideen mit, wie ein Kranich auf einem Herz und ein Kranich, dessen Körper einen Becher bildet.


Es ist immer wieder ein Highlight der Woche für mich, mit der Gruppe zusammen zu kommen. Das Beste an diesen Treffen ist glaube ich, dass es keine strengen Vorgaben gibt. Man kann sich etwas zum Falten mitbringen oder jemanden um Hilfe bei einem Problem bitten. Andere oder man selbst bringen neue Ideen mit, die gleich ausprobiert werden können. Gerade wir drei ersten Mitglieder der Gruppe, Anya, Robin und ich, stellen immer wieder fest, dass wir seit 2009 einen riesen Entwicklungssprung gemacht haben und so viel besser im Origami geworden sind. Doch auch wenn einem mal nicht der Sinn nach Origami steht, kann man einfach zusammen sitzen, sich unterhalten und einen schönen Nachmittag genießen.


Vielleicht hab ich Euch ja ein wenig neugierig auf unsere Treffen gemacht, dann kommt doch einfach mal vorbei! Der jeweils nächste Termin steht immer hier auf dem Blog oben links in der Infoleiste. Auch diejenigen von Euch, die von außerhalb kommen können sich da angesprochen fühlen. Bei Eurem nächsten Besuch in Berlin springt Ihr einfach in die S-Bahn oder den Zug und kommt nach Potsdam, die viel schönere Stadt neben der Spreemetropole.

Last Friday we met again at our Origami meeting in Potsdam at a restaurant at the train station Griebnitzsee and I think from now on we can call it a regular meeting again. About five years ago when we started this, we even managed to meet every week. But as time went by we had job-related changes and the meetings became rare. In March we finally decided to meet every second week and accept the fact that not everyone will be able to join every folding session. So we found a fixed time and place to enjoy origami in company again.


This week there were only a few people there. But it was worth it, because Robin (PraisePratajev), Anya (Faltsucht) and Franzi (Flämingfalter) visited Kraków the weekend befor to join the Polish Origami Convention. In addition to some culinary presents from our eastern neighbour they brought some interesting new folding ideas, like a crane on a heart and a crown with a box as it’s body, to the meeting.

Every time it is the highlight of the week when the group is coming together. The best thing about the meetings is that there are no rules. You can bring along something to fold or ask for help if you have a problem. Others or you might bring along a new idea, which you’ll try there instantly. Especially to the three first members of the group, Anya, Robin and me, it seems that we improved our folding skills very much since 2009. But even if you are not in the mood to fold something, you can sit together, talk and enjoy an afternoon together.

Maybe I made you a bit curious about our meetings, so come and join us! Every upcoming date will be published on this blog in the upper left corner. Even if you live far away, you should think about it. During your next visit in Berlin you just hop on the train to Potsdam, the much more beautiful town next to the German capital.

Freitag, 27. Juni 2014

Carmens Stern – Tausend Möglichkeiten

Häufig werde ich gefragt, wie ich auf die Modelle gekommen bin, die ich mit der Zeit entwickelt habe. Meine Antwort klingt banal, aber so ist es nun mal, ich probiere einfach aus, was geht. Vielleicht gibt es ein Form, die mich interessiert oder eine Faltsequenz, die ich besonders spannend finde.
Ist ein Modell gefunden, das grundlegend funktioniert, beginne ich es zu optimieren – braucht man wirklich so viel Papier oder, wenn es aus einem Rechteck  gefaltet wird, geht es nicht auch aus einem Quadrat? In dieser Phase schaue ich auch, ob man einen Farbwechsel einbauen kann, also ein Modell bei dem man beide Seiten des Papiers sehen kann.

Manchmal muss ich mir an dieser Stelle eingestehen, dass es einfach nicht weiter geht. Das Modell, über das ich heute schreibe, stellt aber das absolute Gegenteil dar.
Alles begann 2012 mit einem kleinen Stern, den ich nach einer lieben Freundin "Carmens Stern" benannte. Immer wieder habe ich mir dieses Modell geschnappt und geschaut, ob man noch mehr damit anstellen kann. Ab und zu landete ich dabei in einer Sackgasse, meist dadurch bedingt, dass sich die Module jeweils überlappen. Doch bedeutend öfter fand ich etwas Neues. Mittlerweile kann ich schon auf eine kleine Kollektion an Modellen schauen, die alle auf dem gleichen Faltprinzip aufgebaut sind.
Genau diese Kollektion möchte ich heute vorstellen – scrollt einfach etwas nach unten, denn zunächst möchte ich den Besuchern, die kein Deutsch sprechen das Ganze auch noch einmal kurz erklären.

Often I am asked how I designed the models I presented during the previous years. My answers seems to be a bit lame, but this is the truth, I just try different folds until I come up with something that works. Maybe I am trying to make a special shape or like to use a special folding sequence.
When I’ve found a model that works in general, I start to optimize it – do I really need that much paper or – if it’s made of a rectangle – can it be folded out of a square too? In this time I also check for possibilities to get a colourchange, to see both sides of the paper.

Sometimes I have to accept that there are no more changes possible. But the model I’m writing about today is the total opposite.
Everything started in 2012 with a little star that I named after a dear friend Carmen’s Star. On and on again I worked on the model, to find out what else I can do with it. From time to time I got stuck, mostly because the units overlap each other. But much more often I found something new. By now I already have a nice collection of models based on the same idea.
This collection I’d like to present to you today – from now on the German and English texts are put together:

 
Den Anfang macht der Stern selbst. Man kann ihn in drei Farbvarianten falten und es gibt dazu sogar eine kleine Bastelpackung bei Schöne Papiere.de
Let’s start with the star itself. There are three colourvariations and as a special you can buy the instruction in a small craft kit on Schöne Papiere.de.


Mit ein paar weiteren Faltungen am Modell ändert sich das Erscheinungsbild des Sterns deutlich.
With some more changes on the model the appearance of the star changes a lot.


Reduziert man dagegen den Faltaufwand, kommt man zu dieser kleinen und sehr einfachen Blüte, die man auch zu einer sehr schönen Windmühle machen kann.
Less folding is possible too, this leads to a beautiful small blossom that can also be used as a beautiful pinweel.

Die Windmühle dreht sich super gut - It is spinning soooo goood

Als nächstes versuchte ich eine Kugel aus 30 Modulen zu erstellen. Es gab auch ein funktionierendes Modul – sogar zwei verschiedene – doch beide Modelle sind sehr instabil und sehen sehr schnell eher wie ein Ei aus.
The next step was to create a globe of 30 units. There is a working model – until now already two – but both of them are quite unstable and tend to get an egg-like shape.


Daher konzentrierte ich mich auf etwas anderes, auf Blüten. Das fand letzten Sommer statt,  als mir nicht so sehr nach Sternen war. Kurzerhand formte ich die Spitzen des Carmens Stern in Blütenblätter um. Ich kam gleich auf eine ganze Reihe an leicht unterschiedlichen Blüten.
So I concentrated on something different, on blossoms. This was last summer, when I couldn’t think of stars and instead shaped the tips of the Carmen’s Star like petals. I came up with a whole bunch of slightly different blossoms.















 Vier Monate später sah es dann schon wieder anders aus, da probierte ich die Technik an Papierstreifen aus und – wahrscheinlich inspiriert von der Arbeit von Hans Werner Guth – kam auf eine ganz andere Art Kugel, nicht aus 30 Modulen, sondern nur aus acht. Das geht wesentlich schneller und je nachdem, wie man sie farblich gestaltet, kann man sie als Weihnachtsbaumkugeln oder neutrale Deko verwenden.
Four months later everything had changed. This time I tried to adapt the technique on paperstrips. The result might have been influenced by Hans Werner Guth’s work, it was a globe but not made of 30 units but only of eight. This is done much quicker and, depending on the used paper, you can take it as a Christmas ball or as a neutral decoration.


Das ist es bis jetzt, doch glaubt mir, es gibt noch so viele weitere Modelle, die ich schon fertig habe, aber noch fotografieren muss oder die gerade noch in der Entwicklungsphase sind. Und wer weiß, was mir als nächstes einfällt...
So that's it for now, but there are so many more models I already made and just have to take pictures of and some that are in the developing process these days. And who knows what comes to my mind tomorrow...