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Montag, 30. Juni 2014

Freitagstreffen - Friday Meeting

Am vergangenen Freitag war es wieder so weit und die Potsdamer Origami Gruppe traf sich im Albers, einem Lokal im S-Bahnhof Griebnitzsee. Damit können wir so langsam wieder sagen, dass wir uns tatsächlich regelmäßig treffen. Als wir uns vor fünf Jahren zusammenfanden, hatten wir es noch geschafft, einmal pro Woche zusammenzukommen. Doch dann kamen berufliche Veränderungen und die Treffen wurden rar. Im März hatten wir schließlich beschlossen, uns alle zwei Wochen zu treffen und einfach zu akzeptieren, dass nicht jedes Mal alle da sein können. So kann man nun zwei Mal pro Monat am festen Ort und zu fester Uhrzeit Origami in Gemeinschaft genießen.


Diese Woche waren wir nur in kleiner Gruppe vertreten. Aber es hat sich gelohnt, denn Robin (Praise Pratajev), Anya (Faltsucht) und Franzi (Flämingfalter) waren am Wochenende zuvor in Krakau und hatten an der dortigen Origami Convention teilgenommen. Neben kulinarischen Mitbringseln aus unserem östlichen Nachbarland brachten sie auch interessante neue Faltideen mit, wie ein Kranich auf einem Herz und ein Kranich, dessen Körper einen Becher bildet.


Es ist immer wieder ein Highlight der Woche für mich, mit der Gruppe zusammen zu kommen. Das Beste an diesen Treffen ist glaube ich, dass es keine strengen Vorgaben gibt. Man kann sich etwas zum Falten mitbringen oder jemanden um Hilfe bei einem Problem bitten. Andere oder man selbst bringen neue Ideen mit, die gleich ausprobiert werden können. Gerade wir drei ersten Mitglieder der Gruppe, Anya, Robin und ich, stellen immer wieder fest, dass wir seit 2009 einen riesen Entwicklungssprung gemacht haben und so viel besser im Origami geworden sind. Doch auch wenn einem mal nicht der Sinn nach Origami steht, kann man einfach zusammen sitzen, sich unterhalten und einen schönen Nachmittag genießen.


Vielleicht hab ich Euch ja ein wenig neugierig auf unsere Treffen gemacht, dann kommt doch einfach mal vorbei! Der jeweils nächste Termin steht immer hier auf dem Blog oben links in der Infoleiste. Auch diejenigen von Euch, die von außerhalb kommen können sich da angesprochen fühlen. Bei Eurem nächsten Besuch in Berlin springt Ihr einfach in die S-Bahn oder den Zug und kommt nach Potsdam, die viel schönere Stadt neben der Spreemetropole.

Last Friday we met again at our Origami meeting in Potsdam at a restaurant at the train station Griebnitzsee and I think from now on we can call it a regular meeting again. About five years ago when we started this, we even managed to meet every week. But as time went by we had job-related changes and the meetings became rare. In March we finally decided to meet every second week and accept the fact that not everyone will be able to join every folding session. So we found a fixed time and place to enjoy origami in company again.


This week there were only a few people there. But it was worth it, because Robin (PraisePratajev), Anya (Faltsucht) and Franzi (Flämingfalter) visited Kraków the weekend befor to join the Polish Origami Convention. In addition to some culinary presents from our eastern neighbour they brought some interesting new folding ideas, like a crane on a heart and a crown with a box as it’s body, to the meeting.

Every time it is the highlight of the week when the group is coming together. The best thing about the meetings is that there are no rules. You can bring along something to fold or ask for help if you have a problem. Others or you might bring along a new idea, which you’ll try there instantly. Especially to the three first members of the group, Anya, Robin and me, it seems that we improved our folding skills very much since 2009. But even if you are not in the mood to fold something, you can sit together, talk and enjoy an afternoon together.

Maybe I made you a bit curious about our meetings, so come and join us! Every upcoming date will be published on this blog in the upper left corner. Even if you live far away, you should think about it. During your next visit in Berlin you just hop on the train to Potsdam, the much more beautiful town next to the German capital.

Freitag, 27. Juni 2014

Carmens Stern – Tausend Möglichkeiten

Häufig werde ich gefragt, wie ich auf die Modelle gekommen bin, die ich mit der Zeit entwickelt habe. Meine Antwort klingt banal, aber so ist es nun mal, ich probiere einfach aus, was geht. Vielleicht gibt es ein Form, die mich interessiert oder eine Faltsequenz, die ich besonders spannend finde.
Ist ein Modell gefunden, das grundlegend funktioniert, beginne ich es zu optimieren – braucht man wirklich so viel Papier oder, wenn es aus einem Rechteck  gefaltet wird, geht es nicht auch aus einem Quadrat? In dieser Phase schaue ich auch, ob man einen Farbwechsel einbauen kann, also ein Modell bei dem man beide Seiten des Papiers sehen kann.

Manchmal muss ich mir an dieser Stelle eingestehen, dass es einfach nicht weiter geht. Das Modell, über das ich heute schreibe, stellt aber das absolute Gegenteil dar.
Alles begann 2012 mit einem kleinen Stern, den ich nach einer lieben Freundin "Carmens Stern" benannte. Immer wieder habe ich mir dieses Modell geschnappt und geschaut, ob man noch mehr damit anstellen kann. Ab und zu landete ich dabei in einer Sackgasse, meist dadurch bedingt, dass sich die Module jeweils überlappen. Doch bedeutend öfter fand ich etwas Neues. Mittlerweile kann ich schon auf eine kleine Kollektion an Modellen schauen, die alle auf dem gleichen Faltprinzip aufgebaut sind.
Genau diese Kollektion möchte ich heute vorstellen – scrollt einfach etwas nach unten, denn zunächst möchte ich den Besuchern, die kein Deutsch sprechen das Ganze auch noch einmal kurz erklären.

Often I am asked how I designed the models I presented during the previous years. My answers seems to be a bit lame, but this is the truth, I just try different folds until I come up with something that works. Maybe I am trying to make a special shape or like to use a special folding sequence.
When I’ve found a model that works in general, I start to optimize it – do I really need that much paper or – if it’s made of a rectangle – can it be folded out of a square too? In this time I also check for possibilities to get a colourchange, to see both sides of the paper.

Sometimes I have to accept that there are no more changes possible. But the model I’m writing about today is the total opposite.
Everything started in 2012 with a little star that I named after a dear friend Carmen’s Star. On and on again I worked on the model, to find out what else I can do with it. From time to time I got stuck, mostly because the units overlap each other. But much more often I found something new. By now I already have a nice collection of models based on the same idea.
This collection I’d like to present to you today – from now on the German and English texts are put together:

 
Den Anfang macht der Stern selbst. Man kann ihn in drei Farbvarianten falten und es gibt dazu sogar eine kleine Bastelpackung bei Schöne Papiere.de
Let’s start with the star itself. There are three colourvariations and as a special you can buy the instruction in a small craft kit on Schöne Papiere.de.


Mit ein paar weiteren Faltungen am Modell ändert sich das Erscheinungsbild des Sterns deutlich.
With some more changes on the model the appearance of the star changes a lot.


Reduziert man dagegen den Faltaufwand, kommt man zu dieser kleinen und sehr einfachen Blüte, die man auch zu einer sehr schönen Windmühle machen kann.
Less folding is possible too, this leads to a beautiful small blossom that can also be used as a beautiful pinweel.

Die Windmühle dreht sich super gut - It is spinning soooo goood

Als nächstes versuchte ich eine Kugel aus 30 Modulen zu erstellen. Es gab auch ein funktionierendes Modul – sogar zwei verschiedene – doch beide Modelle sind sehr instabil und sehen sehr schnell eher wie ein Ei aus.
The next step was to create a globe of 30 units. There is a working model – until now already two – but both of them are quite unstable and tend to get an egg-like shape.


Daher konzentrierte ich mich auf etwas anderes, auf Blüten. Das fand letzten Sommer statt,  als mir nicht so sehr nach Sternen war. Kurzerhand formte ich die Spitzen des Carmens Stern in Blütenblätter um. Ich kam gleich auf eine ganze Reihe an leicht unterschiedlichen Blüten.
So I concentrated on something different, on blossoms. This was last summer, when I couldn’t think of stars and instead shaped the tips of the Carmen’s Star like petals. I came up with a whole bunch of slightly different blossoms.















 Vier Monate später sah es dann schon wieder anders aus, da probierte ich die Technik an Papierstreifen aus und – wahrscheinlich inspiriert von der Arbeit von Hans Werner Guth – kam auf eine ganz andere Art Kugel, nicht aus 30 Modulen, sondern nur aus acht. Das geht wesentlich schneller und je nachdem, wie man sie farblich gestaltet, kann man sie als Weihnachtsbaumkugeln oder neutrale Deko verwenden.
Four months later everything had changed. This time I tried to adapt the technique on paperstrips. The result might have been influenced by Hans Werner Guth’s work, it was a globe but not made of 30 units but only of eight. This is done much quicker and, depending on the used paper, you can take it as a Christmas ball or as a neutral decoration.


Das ist es bis jetzt, doch glaubt mir, es gibt noch so viele weitere Modelle, die ich schon fertig habe, aber noch fotografieren muss oder die gerade noch in der Entwicklungsphase sind. Und wer weiß, was mir als nächstes einfällt...
So that's it for now, but there are so many more models I already made and just have to take pictures of and some that are in the developing process these days. And who knows what comes to my mind tomorrow...